Sarah Eberhard-Bölz und Astrid Jansen präsentieren ihre Promotionsprojekte auf der DGPuK-Jahrestagung 2022 [20.02.22]
Sarah und Astrid stellen im Rahmen der 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) im "Fresh Faces"-Format ihre Promotionsprojekte, um Ideen, Tipps und Feedback von der Scientific Community zu erhalten.Astrid Jansen: Smartphone-Nutzung und Schlafqualität
Die Forschungslage rund um das Thema Smartphone-Nutzung und Schlaf zeigt bis dato ein gemischtes Bild: Inkonsistente Ergebnisse, Unklarheiten hinsichtlich Kausalitätsfragen sowie methodische Schwächen erschweren eine einheitliche Beurteilung der Situation. Beispielsweise mangelt es an objektiven Daten sowohl zur Mediennutzung als auch den jeweiligen Schlafparametern. Zudem fehlt es an einer differenzierten Betrachtung von Angebotsspezifika und Nutzungsformen sowie Einbeziehung potentieller Drittvariablen. Das vorliegenden Dissertationsprojekts soll zu einem besseren Verständnis der jeweiligen Wirkungsmechanismen der abendlichen Smartphone-Nutzung auf den Schlaf beitragen, indem es auf diese Schwächen eingeht. Anhand der Kombination aus einer Literaturstudie, einer Querschnittserhebung sowie eines komplexen Mehrmethodendesigns, in dessen Rahmen verschiedene Trackingtechnologien mit der Experience Sampling-Methode kombiniert werden, sollen subjektive sowie auch objektive Daten und insbesondere die jeweiligen Mediencharakteristika differenziert erfasst werden. Die Ergebnisse lassen auf eine genauere Beurteilung der Wirkung abendlicher Smartphone-Nutzung auf den Schlaf hoffen.
Sarah Eberhard-Bölz: Kognitive und affektive Effekte regelmäßiger sowie zeitintensiver Rezeption von Serien über Video-on-Demand-Portale
Bislang publizierte Studien sprechen im Zusammenhang von zeitintensiver, kumulierter Serienrezeption meist von binge-watching und konzentrieren sich oftmals auf dessen potentiell schädliche Effekte. Die hier skizzierte kumulative Dissertation setzt sich zum Ziel, Effekte jeder Valenz zu dokumentieren und quantitativ erfassbar zu machen. Am Anfang steht ein theoretischer Beitrag, der die Historie sowie die Angemessenheit des Terminus binge-watching im Hinblick auf dessen negative Konnotationen wie z.B. binge-eating diskutiert. Das Resultat ist der Vorschlag der Verwendung eines wertneutralen Begriffs in der Wissenschaft. Eine qualitative Inhaltsanalyse leitfadengestützter Interviews ist der empirische Auftakt des Projekts. Auf Basis der berichteten post-rezeptiven Affekte und Kognitionen werden in der darauffolgenden Studie Items entwickelt, die mögliche post-rezeptive Effekte wie z.B. Stimmungsveränderungen umfassend operationalisieren sollen. Nach einer weiteren Studie zur Überprüfung der ermittelten Faktorstruktur wird die entwickelte Skala im Rahmen einer Experience-Sampling-Studie eingesetzt, die anhand einer Browser-Erweiterung alle relevanten Seriennutzungsdaten erfasst.