Wer publiziert, wer wird zitiert? Neue Studie von Astrid Jansen, Sabine Trepte und Michael Scharkow zeigt Geschlechterunterschiede in der Kommunikationswissenschaft [12.12.25]
In der Fachzeitschrift Annals of the International Communication Association ist der Artikel „Authors’ gender and productivity as predictors of reciprocal dynamics in publications and citations in communication“ von Astrid Jansen, Sabine Trepte und Michael Scharkow erschienen.
Die Studie (Link zum Artikel) entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „Gender Diversity“, das von Prof. Sabine Trepte (Universität Hohenheim, FG. Medienpsychologie) und Prof. Michael Scharkow (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz) geleitet wird. Astrid Jansen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Medien- und Nutzungsforschung, ist Teil des Forschungsteams.
Untersucht wird, wie individuelle Faktoren wie Geschlecht und Produktivität sowie systemische Faktoren wie Journalprestige das Verhältnis zwischen Publikations- und Zitationshäufigkeit beeinflussen. Grundlage der Analyse sind mehr als 57.000 Artikel und über 500.000 Zitationen aus 85 kommunikationswissenschaftlichen Fachzeitschriften zwischen 2000 und 2022.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine höhere Publikationszahl mit einer höheren Zitationsrate einhergeht – jedoch profitieren Männer und Frauen davon nicht gleichermaßen: Obwohl Frauen im untersuchten Zeitraum mehr Artikel veröffentlichten, werden sie seltener zitiert als Männer. Journalprestige spielt dabei keine Rolle. Die Autor*innen plädieren daher für strukturelle Veränderungen, um bestehende Ungleichheiten in der wissenschaftlichen Anerkennung zu verringern.
Weitere Publikation aus demselben Forschungszusammenhang
Die aktuelle Veröffentlichung knüpft an eine kürzlich erschienene Studie aus demselben Forschungszusammenhang an, die in Kooperation mit mehreren deutschen Universitäten und Wissenschaftler:innen entstand. Auch bei dieser Publikation waren Sabine Trepte, Michael Scharkow und Astrid Jansen beteiligt.
Der Artikel „Gender diversity in the field of communication in DACH countries – a scientometric analysis of the scientific job market, publications, citations, and grants“ wurde im Fachjournal Publizistik veröffentlicht (Link zum Artikel).
Diese Studie untersucht die Geschlechterverteilung im akademischen Kommunikationsfeld in Deutschland, Österreich und der Schweiz und analysiert Unterschiede auf dem wissenschaftlichen Arbeitsmarkt, bei Publikationen, Zitationen und Forschungsförderung. Die Ergebnisse zeigen Fortschritte in der Repräsentation von Frauen, aber auch weiterhin bestehende Ungleichgewichte – insbesondere in der Sichtbarkeit wissenschaftlicher Arbeiten und bei der Vergabe von Drittmitteln.
